Doris Fuentes | Galicien Reise
Auf den Spuren des heiligen Pfades
Galicien
674
post-template-default,single,single-post,postid-674,single-format-standard,theme-homa,edgt-cpt-2.0.2,mikado-core-2.0.2,woocommerce-no-js,tribe-no-js,tec-no-tickets-on-recurring,tec-no-rsvp-on-recurring,ajax_fade,page_not_loaded,,homa child-child-ver-1.0.0,homa-ver-3.2,vertical_menu_enabled, vertical_menu_left, vertical_menu_width_290, vertical_menu_with_scroll,smooth_scroll,side_menu_slide_from_right,woocommerce_installed,blog_installed,wpb-js-composer js-comp-ver-6.9.0,vc_responsive,tribe-theme-homa

Seminar Reise Galicien 15.-22. Mai 2016 (Bericht)

„Die Winde flüstern die alten Lieder der “Meigas” (Hüterinnen). Nichts geht vergessen, die Hüterinnen alter Zeiten sind noch da, nicht sichtbar, aber da. Die Winde, die Steine, die Erde kennen sie, sie halten in ihren Elementen das Wesentliche und das Unscheinbare magisch fest.“

Ich bin es gewohnt, dass die Gruppen immer bunt durchmischt sind. Auch die Reise-Gruppe nach Galicien war bunt, fröhlich, laut, introvertiert, extrovertiert, berührend und einzigartig zu gleich.

Am Sonntag holten mein Mann und ich die bunte Truppe am Flughafen ab. Natürlich waren alle etwas müde, der Flug ging ja schon um 7 Uhr morgens. Die Mädels aus Bayern hatten den längsten Weg auf sich genommen. Somit war klar, wir brauchen alle dringend eine „Siesta“ und eine Kanne Kaffee und etwas zu Essen.

Wir kamen kurz vor 11 Uhr in das Haus „A Pedreira“ an. Ich war neugierig auf die Gesichter der Teilnehmer. Ich kannte das Haus und das Anwesen schon vom letzten Jahr. Das alte Haus, welches im Jahre 1850 erbaut worden war, zeigte sich in den schönsten Farben. Der große Park war liebevoll gepflegt und das Ambiente im Inneren des Hauses versetzte uns kurz in die alte Epoche zurück.

Wow….ohhhhh…..meiii ist das scheee…hörte ich sie rufen…ich schmunzelte in mich hinein  und war natürlich heilfroh, dass es meinen Teilnehmer so gut gefiel. Außer ein Engländerpärchen, waren wir für diese Woche die einzigen Gäste im Haus. Der große Garten mit Pool mit den alten Bäumen, die kleinen Sitzplätze, die verstreut im ganzen Garten waren, gehörten uns ganz alleine.

Das Wow und ohhhhhh….ging im Inneren des Hauses weiter, als jeder in sein Zimmer geführt worden war. Marian, die Hausherrin, dass muss man ihr lassen, sie hat es geschafft, das alte Haus so zu renovieren, dass das Alte doch liebevoll sichtbar ist. Die kleinen Details überall laden uns ein einfach zu verweilen und zu genießen.

Am Nachmittag der Anreise führte ich meine Liebsten nach Vilagarcia zur Promenade damit sie am Strand ANkommen konnten. Und tatsächlich zeigte sich Galicien nach zwei Wochen Regen im schönsten Sonnenschein. Das schöne Wetter sollte uns noch die ganze nächste Woche begleiten.

Später führte ich sie nach Catoira hoch oben über den Rías Baixas, wo man einen gigantischen Ausblick auf den weiten Atlantik hat und auch in das Landesinnere. Der Aussichtspunkt lag über 700 ü.M. und man konnte die weiten Mündungen des Atlantiks sehen, die wie breite Flüsse in das Landesinnere hineinmünden. Die Weite des Atlantiks mit dem blauen Horizont schenkte uns allen das Gefühl von Ferienstimmung.

1 Tag.

Jeden Tag trafen wir uns im Garten und machten ein paar Lu Jong Übungen. Tibetische Yogaübungen um den Körper wahrzunehmen. Nach den Übungen führte ich sie noch in eine Klangschalen Meditation. Der wunderschöne Garten in A Pedreira eignete sich wunderbar dafür. Somit war für Körper, Geist und Seele am Morgen vor dem Frühstück schon gesorgt.

Der erste Ausflug führte uns hoch hinauf in die Küste Galiciens, Richtung A Coruña. Unser Ziel, das „Cap von Fisterra“ (das Ende der Welt). So glaubten die Kelten damals, dass hier das Ende der Welt war. Die meisten Pilger laufen bis zum Cap um etwas zu verbrennen, bevor sie weiter pilgern Richtung Santiago de Compostela. Es ist ein Ankommen und ein Loslassen von allen Strapazen.

Das Wetter war gigantisch, die Aussicht atemberaubend. Tatsächlich gab es nichts mehr zu tun, als einfach zu Sein.

Später fuhren wir nach Baroña, die größte keltische Stätte, welche man in der Iberischen Halbinsel je gefunden hat. Die Stätte befindet sich auf großen Felsen am Rande des Meeres. Die Stimmung des späteren Nachmittags führte uns dazu in die Stille des Meeresrauschens einzutauchen. Einige von uns gingen mutig ins kalte Atlantikwasser. Ich glaubte in den Gesichtern der Teilnehmer zu sehen, dass sie jetzt wirklich ANgekommen waren.

Später beim Abendessen mit einem Glas Rotwein und einem üppigen Essen wurde natürlich darüber geredet und philosophiert, was wohl die Kelten dazu geführt haben konnte, so weit in den Süden auszuwandern. Tja, das ist und bleibt ein Geheimnis. Nicht wirklich weiß man, wieso die nordischen Völker sich auf den Weg machten über die Pyrenäen. Vielleicht doch den Ruf des alten Sternenwegs (heutiger Jakobsweg)?

  1. Tag

Am Dienstag war in Galicien Feiertag. Man feierte „La letra de Galicien“ (Die Galicische Literatur). Wir fuhren zur Insel Arousa. Wir wanderten zum Leuchtturm und durch die Eukalyptuswälder und schenkten uns Erholung und Ruhe. In Arousa war natürlich die Hölle los. Wer Spanien kennt, weiß wie Spanien feiert. Laut, lustig und fröhlich mit viel Wein und Gesang. Überall waren Musiker mit Dudelsäcken, Sänger und Tänzer am Hafenstädchen. Somit hatten die Teilnehmer einen tollen Einblick in die Kultur Spaniens.

Am Nachmittag fuhren wir weiter zum Strand A Lanzada. Der Naturstrand zwischen O Grove und Saxenxo ist einer der schönsten Stränden Galiciens. Hier wurde gechillt, gebadet und am Strand gelaufen.

Am Abend setzten wir uns alle nochmals in den Garten. Ich hatte, wie in vielen meiner Seminaren, einen kurzen Vortrag vorbereitet. Natürlich wollte ich, dass meine Teilnehmer das Land genießen, doch ich wollte sie auch daran erinnern, wie wunderbar der Weg der Seele sein kann, wenn wir lernen auf die Sprache des Herzens zu hören.

  1. Tag

Santiago de Compostela stand auf dem Programm. Im Volksmund heißt es, in Santiago de Compostela regnet es immer. Tatsächlich fing es an zu nieseln und ich musste schmunzeln. Ich glaube ich war in meinem ganzen Leben noch nie in Santiago, als es nicht geregnet hat.

Die Teilnehmer hatten Zeit für sich. Die einen gingen in die Kathedrale, die anderen schlenderten durch die alten Straßen Santiagos, um die vielen Souvenirläden zu erforschen.

An diesem Tag kamen wir früh nach Hause und wir konnten endlich den schönen Garten mit Pool in A Pedreira genießen. Am späteren Nachmittag machte ich noch einen Vortrag über das „Innere Kind“.

Ich bin der Meinung, dass wenn wir in die Ferien gehen, wir genau dieses innere Kind leben sollten. Unbeschwertheit, Fröhlichkeit, Leichtigkeit gehören zum inneren Kind. Das innere Kind liebt Ferien ;-). Der Austausch mit den Teilnehmer über das Thema “das innere Kind” war vielversprechend, interessant und sehr anregend.

  1. Tag

An vierten Tag trommelte ich die Truppe sehr früh am Morgen aus den Betten. Der längste Ausflug stand uns bevor. Wir fuhren ins Landesinnere nach Ourense, Celanova und ins Naturschutzgebiet Muiños. Ich war neugierig wie es meinen Teilnehmer gefallen würde. Dieser Teil war mit Sicherheit total frei von Tourismus.

Wir kamen in dem kleinen Dörfchen Celanova an. Es herrschte großer Betrieb, denn es war Markttag. Laute Musik, Menschen, die miteinander redeten und bunte Marktstände hießen uns willkommen. Wir buchten eine Führung in dem großem Kloster San Rosendo. Das Kloster weist  eine uralte Geschichte auf, die eines Mönches, der  900 Jahre n.Chr. die kleine Kapelle hinter der Kirche erbaut hat. Daneben konnte man noch einen alten Kultstein der Kelten sehen. Wieder einmal war klar, die Kirchen wurden meistens auf heidnischen Kraftplätzen erbaut. Die Geschichte des „Monasterios“ (Klosters) war grandios. Die alten Steine sprachen ihre eigene Sprache. Nach der Führung führte ich meine Liebsten nach Castromao, einer der älteste keltische Stätte hoch oben über die Hügeln von Celanova. (Mein absoluter Lieblingsplatz). Man konnte weit über die grünen, moosbewachsenen Hügel rund herum sehen, bis weit zu den portugiesischen Bergen.

Nach dem kleinen Lunch fuhren wir ins Naturschutzgebiet Muiños. Die Natur in Muiños ist so außergewöhnlich, dass ich es in Worten nicht wirklich beschreiben kann. Tatsächlich begrüßte uns ein Fischadler in kleinen kurzen Abschnitten. Das blaue Wasser, der blaue Himmel, das satte Grün mitten in der Natur, weit und breit keine Zivilisation war schon ein kostbares Geschenk.

Am Abend sind wir dann in die Stadt Ourense gefahren, in die Tapasbar meiner Tante. Das Essen war köstlich (nicht weil es meine Tante ist, aber kochen kann das Mädel 😉 Meine Familie aus der Umgebung gesellte sich zu uns und es wurde laut, fröhlich und vor allem sehr lustig. Mit Händen und Füssen hat man miteinander geredet und die Sprache von Fröhlichkeit und Wein kennt jeder.

  1. Tag

Den fünften Tag wollte ich ein bisschen ruhiger angehen, da der Vortag schon zu viele Eindrücke mit sich gebracht hatten. Wir fuhren nach Barosa. Ein kleines Dörfchen aus alten Wassermühlen mitten in der Natur. Die Wasserfälle und der wunderschöne Wald versetzte uns zurück in das Land der Feen und Elfen.

Hier konnte man in Gruppe oder alleine wandern, im Fluss baden. Die Teilnehmer wurden ruhiger, in sich gekehrter und ich verspürte, dass dieser Ort mit seinen alten Mühlen und Wasserfällen ein wahrhaftiger magischer Platz ist. Es gibt solche Orte, an denen man tief berührt wird. Nicht wirklich weiß man wieso und warum, es geschieht einfach.

Am Abend schenkte uns die Hausherrin Marian eine Queimada. Die Queimada ist ein typischer Brauch in Galicien. Es ist ein alkoholisches Heißgetränk und gehört der galicischen Folklore an. Es hat unter anderem keltische Wurzeln und man sagt, es hätte heilende Kräfte und schützt vor bösen Geistern. Es reinigt Körper, Geist und Seele.

Während der Zubereitung wird die Queimada mit einer „Conxuro“ (Beschwörungsformel) beschworen. Gemeinsam mit dem Feuer soll das Getränk reinigen und vor bösen Geistern abwehren.

Meiii….es war so ein toller Abend. Bis tief in die Nacht/Morgen hinein wurde gefeiert. Was die Queimada mit uns allen gemacht hat (Zauberei) gehört der Gruppe allein. Tatsächlich wurden wir berührt von etwas sehr Altem und Magischem.

  1. Tag

Wir fuhren nach Vilagarcia zum einkaufen, Kaffee trinken, Souvenirs für unsere Liebsten kaufen. In Vilagarcia war Markttag und dazu waren noch die Festtage voll im Gange. Somit hatten wir zum Abschied alles, Gesang, Dudelsäcke, Tänzer, alles was das Herz begehrt. Ein schöner Abschied.

Fazit:

Es war eine tolle Gruppe mit wunderbaren Menschen. Ich persönlich fühle mich sehr beschenkt mit so wunderbaren Menschen mein Heimatland Galicien bereist zu haben.

Das Land selber schenkt uns Momente der Schönheit und der tiefen Hingabe. Und trotzdem kann das Land nur das zeigen, was jeder von uns wahrnehmen möchte und kann. Jeder, aber auch JEDER  hat mit seiner Seelenessenz dazu beigetragen, dass es eben so war wie es war: Eine unvergessliche Woche mit tollen Menschen.

Wir werden berührt von einem Gegenüber oder vom Land selber. Vielleicht sind wir alle ein bisschen von der Magie in Galicien berührt worden. So heißt es in den alten Legenden von Galicien:

“Las Meigas se escuenden el la Niebla y empiezán a cantar. Es el cante y el sabor de la tierra cual caricia nuestro corazón.”

Die Meigas (Weisen Hexen) verstecken sich im Nebel und fangen an zu singen. Es sind die Lieder und der Geschmack der Erde, die unser Herz sanft streicheln.

Ich glaubte am Schluss in den Gesichtern der Teilnehmer, Zufriedenheit und Frieden zu sehen. Was will man mehr? Ein großes Dankeschön an die Gruppe, ihr seid wunderbar und einzigartig.

von Herzen y de corazón

Doris

Nächste Galicien Reise findet vom 11.-18. Juni 2017 statt 😉

Das Haus ist schon gebucht. Ich freue mich auf Dich!