Doris Fuentes | Rauhnächte
Wer sich seinem Schatten stellt, wird unweigerlich mit Licht belohnt.
Gedanken
1534
post-template-default,single,single-post,postid-1534,single-format-standard,theme-homa,edgt-cpt-2.0.2,mikado-core-2.0.2,woocommerce-no-js,tribe-no-js,tec-no-rsvp-on-recurring,ajax_fade,page_not_loaded,,homa child-child-ver-1.0.0,homa-ver-3.2,vertical_menu_enabled, vertical_menu_left, vertical_menu_width_290, vertical_menu_with_scroll,smooth_scroll,side_menu_slide_from_right,woocommerce_installed,blog_installed,wpb-js-composer js-comp-ver-6.9.0,vc_responsive,tribe-theme-homa

Rauhnächte – Die Kunst des HörenLernens

Wer sich seinem Schatten stellt, wird unweigerlich mit Licht belohnt.  

Die Percht im weißen Gewand fegt über das Land. Macht Ordnung, befreit und bringt die Menschen dazu, in die dunklen Gefilde der Seele einzutauchen. Stürmisch und ungemütlich kann die liebe Percht sein, doch ist sie gerecht im Handeln und Wirken. Da wo Deinem Geist der Zutritt verwehrt ist, bringt die liebe Percht, Licht und Heilung.

Ich erinnere mich als Kind an die Sagen der alpenländlichen Percht, die in den Winterstürmen durch die Alpen fegt und verlorene Seelen mitnimmt. So heißt es, dass sie nachts, meistens wenn es stürmt, durch die Berge und Dörfer zieht. Man sollte ihr mit Respekt begegnen, denn sie bereinigt und bringt Ordnung. In den Sagen heißt es, dass sie auf einem Wagen sitzt und von Hunden gezogen wird.

In meinem heimatlichen Schweizer Berg-Kanton werden jährlich zum Jahresende mit wilden Kuhglocken die bösen Geister vertrieben. In anderen Orten maskieren sich die Menschen mit wilden zotteligen Masken und vertreiben die bösen Geister mit wildem Geschrei. So verheißt der Brauch Reinigung und Heilung für das neue Jahr.

Wir sind mitten drin in den Rauhnächten, eine Zeit außerhalb der Zeit. Eine Zeit indem die Welten offen sind, eine Zeit voller Bräuche, Zauber und Magie.

Ich bezweifle, dass viele von uns die alten Bräuche kennen. Wie sollten wir, ist unsere moderne Zeit auf andere Dinge fokussiert. Doch eines bleibt in uns Menschen bestehen, ob jung, alt, gläubig, ungläubig…die Hoffnung auf ein glückliches Leben. Und sind wir ehrlich, wir würden alles tun, um das Schlechte abzuwenden und sei es in der Gegend rumzubrüllen.

Das alte Jahr beschreitet noch die letzten Stunden. Was bleibt ist die Erkenntnis der Vergangenheit. Ich beobachte die Energien, ich beobachte mich selber, da ich um diese Zeit im stillen Rückzug daher gleite. Ich probiere die Tage zwischen den Jahren so wenig wie möglich aktiv zu gestalten. Natürlich möchte ich mich ausruhen im Schein der Kerzenlichter und in der Geborgenheit meiner Familie, doch da ist noch etwas mehr, was mich anhalten lässt, dass „Hörenlernen“ auf meine eigene Stimme. Darum sind mir die Rauhnächte heilig. Ich probiere mir bewusst Zeit zu nehmen, nach innen zu gehen.

Diese Reise nach innen kann sehr mühsam und beschwerlich sein. Nicht alles was mir widerfährt, gefällt mir. Wie sollte es auch, ist Selbstreflektion nicht immer eine angenehme Sache. Im Gegenteil, Selbstreflektion kann sehr ungemütlich werden. Denn das Reflektieren der eigenen Schattenseiten kann ermüdend und manchmal auch dramatisch sein.

Je stiller wir werden, umso mehr zeigen sich die Schattenseiten. Wer aber diese Reise antritt, kann nichts verlieren. Im Gegenteil, meine Erfahrung zeigt, dass wir genau in solchen Tagen viel Heilung erfahren können. Wir erhalten die Möglichkeit, Situationen, Gewohnheitsmuster, Gefühle nochmals zu durchlichten. Wir bringen Licht in die Dunkelheit. Meine spanische Oma sagte immer: „Befreie die dunklen Gespenster, damit es Platz gibt für die hellen Begleiter.“

So laden wir die liebe Frau Percht in unser Leben ein. Soll sie uns befreien vom Alten und Ordnung bringen in unsere tiefen Gefilde der Seele.

Stille kann sehr laut sein. Stille kann sehr ungemütlich werden. In der Stille sich fallen zu lassen, braucht Mut und Selbstvertrauen. Denn bevor das ersehnte Licht kommt, werden wir durch die eigenen Schatten geführt.

Während den Rauhnächten entstehen in mir immer die beiden Polaritäten von Licht und Dunkelheit. Die Geborgenheit der Stille umhüllt mich liebevoll, ich lerne zu erahnen, was meine Seele mir sagen möchte. Ich blicke in einem Moment der Ruhe zurück und bedanke mich für das lebendige Leben, das ich erschaffen habe. Wenn Dunkelheit mich besucht, lade ich sie ein, um noch mehr das „Hörenlernen“ zu verinnerlichen. Frei von Ablenkungen und dem Alltag, richte ich meine Aufmerksamkeit der Vergangenheit, um mich zu überzeugen, ob ich auch alles verstanden habe und ich das Wichtige auch abgeschlossen habe.

Es ist mir als trete ich von einem von Leben erfüllten Raum in einen unberührten Raum, den ich jetzt neu gestalten darf. Neujahr gilt immer als Sinnbild für Neuanfänge und neuen Hoffnungen.

Nun bereite ich mich vor, bewusst vom alten Jahr ins neue Jahr zu springen. Dem neuen Raum hauche ich mein Atemstoß ein und mache ihn dadurch lebendig.

Ich wünsche DIR einen guten und lichtvollen Sprung ins neue Jahr 2018.

Von Herz zu Herz

Doris

 

Botschaft der geistigen Welt

Der Kreislauf aus Werden und Vergehen durchlebt Ihr Menschen seit Anbeginn Eures Lebens. Es liegt an Euch diesen Kreislauf bewusst oder unbewusst lebendig zu gestalten. Je bewusster Ihr ihn willkommen heißt, umso kraftvoller und schneller erfährt Ihr die Erkenntnis daraus. Geduldig und bewusst einen Übergang zu ERleben, schenkt Euch die Möglichkeit den nächsten Schritt gezielt auszuüben. Dies ist die treibende Kraft, die die Schöpfung empfängt, um das Leben, Eure Bühne zu manifestieren.

 

Bild: Manuela Calvi
www.manuelacalvi.jimdo.com